Viren auf dem iPhone: Das müssen Sie wissen

1. Können sich iPhones Viren einfangen?
2. So reagieren Sie bei der iPhone Virus-Warnung richtig
3. Viren auf dem iPhone erkennen
4. iPhone-Viren entfernen
5. Häufige Fragen

Vor Jailbreaks können wir nur warnen: Entsprechende Software kann Malware enthalten, die beim Aushebeln der Sicherheitsmechanismen ins System eingeschleust wird. Knacken Sie Ihr iPhone (hier mit Vertrag) per Jailbreak, haben Sie zwar mehr Zugriffs- und Installationsfreiheiten, doch das haben Malware und Viren auf dem iPhone dann auch.

Hinzu kommt, dass geknackte iPhones keine iOS-Updates mehr und so auch keine neuen Sicherheitspatches erhalten. Kurzgefasst: Die Installation von Jailbreaks ist eine schlechte Idee. Nur Apple-geprüfte Originalsoftware beugt Viren auf dem iPhone exzellent vor.

Apropos Software: Wenn Sie sich optimal vor Viren auf dem iPhone schützen möchten, empfehlen sich regelmäßige Softwareupdates. Automatische iOS-Aktualisierungen (Einstellungen | Allgemein | Softwareupdate) sind in dem Zusammenhang besonders komfortabel, da das Betriebssystem das Update selbstständig übernimmt. Ebenso können Sie automatische Downloads für Aktualisierungen von Drittanbieter-Apps aktivieren (Einstellungen | App Store). So ist Ihr iPhone noch besser vor Schädlingen geschützt.

Wenn Sie mit dem Safari-Browser im Netz surfen, kann es passieren, dass plötzlich folgende Nachricht auf Ihrem Display auftaucht: „Viren wurden auf Ihrem iPhone entdeckt“. Dies ist jedoch keine Warnung des Apple-Betriebssystems, sondern ein Betrugsversuch. Als Nächstes werden Sie gefragt, ob Sie das Virus entfernen wollen. Tippen Sie nicht auf „Ok“ und geben Sie auf keinen Fall persönliche Daten ein, falls diese abgefragt werden.

Bei der iPhone-Virus-Warnung handelt es sich um sogenanntes Phishing. Sie kennen die Methode vielleicht von Ihren E-Mails: Ein vorgeblicher Prinz aus einem fernen Kontinent möchte Ihnen einen Teil seines Vermögens überweisen. Dafür braucht er lediglich Ihre Kontodaten. Geld werden Sie dabei natürlich nicht erhalten, sondern nur verlieren. Genauso ist es bei der vermeintlichen Virus-Warnung. Statt Malware zu entfernen, verschaffen Sie den Kriminellen im schlimmsten Fall Zugriff auf Ihren Apple-Account und Ihre persönlichen Daten.

Sollten Sie eine Virenmeldung im Safari-Browser Ihres iPhones erhalten, gehen Sie am besten wie folgt vor, um sie loszuwerden:

1. Öffnen Sie die Einstellungen des iPhones.
2. Tippen Sie weiter unten auf „Safari“.
3. Wählen Sie „Erweitert“.
4. Deaktivieren Sie den Schieberegler hinter „Javascript“.
5. Schließen Sie die Safari-App, indem Sie die Wischgeste ausführen oder doppelt auf den Home Button tippen.
6. Öffnen Sie Safari wieder.
7. Verlassen Sie die Seite, auf der die Virus-Meldung erschienen ist.
8. Löschen Sie den Browser-Verlauf (Einstellungen | Safari | Verlauf und Websitedaten löschen).

Sobald Sie den letzten Schritt ausgeführt haben, können Sie Javascript wieder in den Einstellungen aktivieren.

Virenscanner gibt es im App Store nur wenige – und die wenigen, die es gibt, sind wenig hilfreich, da ihnen das iOS-Betriebssystem keinen Zugriff auf andere Apps gestattet. Wenn Sie Malware oder Viren auf dem iPhone aufspüren wollen, müssen Sie dies selbst tun. Achten Sie bei der Suche auf folgende Dinge:

• Unbekannte Apps: Viren können Apps installieren oder sich als solche tarnen. Finden Sie Anwendungen, die Sie nicht installiert haben, sollten Sie diese sofort löschen.
• Überhitztes iPhone: Ist ihr Smartphone ständig übermäßig warm, dann könnte im Hintergrund ein Schadprogramm laufen.
• Batterie leert sich zu schnell: Schadprogramme beanspruchen den Akku. Es kann aber auch sein, dass dieser lediglich beschädigt oder altersgeschwächt ist.
• Hoher Datenverbrauch und/oder Telefonrechnungen: Viren zapfen unter Umständen Ihr Datenvolumen an und können sogar Nachrichten an kostenpflichtige Nummern schicken.
• Pop-Ups: Malware kann dafür sorgen, dass sich Pop-Ups nicht mehr schließen lassen.
• Abstürzende Apps: Viren können das System belasten und Programme beschädigen, sodass sie nicht mehr fehlerfrei laufen.

Wenn Sie Viren auf dem iPhone entfernen möchten, gibt es verschiedene Ansätze, um das Schadprogramm loszuwerden. Zunächst einmal sollten sie alle verdächtigen Apps löschen. Dazu zählen alle, die sie installiert haben, seit die Probleme das erste Mal aufgetreten sind – und natürlich die Anwendungen, die Sie nicht kennen. Zusätzlich sollten Sie Ihren Browser-Verlauf löschen. Das geht wie folgt:

1. Öffnen Sie die Einstellungen.
2. Tippen Sie weiter unten auf „Safari“.
3. Wählen Sie „Verlauf und Websitedaten löschen“.
4. Bestätigen Sie die Auswahl und tippen sie auf „Tabs schließen“.

Zuletzt schalten Sie das iPhone einmal komplett aus und wieder ein. Dabei wird die Malware möglicherweise von selbst entfernt. Nun gilt es, aufmerksam zu sein. Bestehen die Probleme weiterhin? Falls ja, müssen Sie zu härteren Methoden greifen.

Falls Sie in der Vergangenheit ein iPhone-Backup erstellt haben, sollten Sie dieses auf Ihr Gerät aufspielen – natürlich nur, wenn dort definitiv noch kein Schädling installiert war. Besitzen Sie kein entsprechendes Backup, bleibt Ihnen nur noch das Zurücksetzen in den Werkszustand. Das sollte das Schadprogramm auf jeden Fall entfernen. Allerdings löscht es auch all Ihre persönlichen Daten.

Sind Sie bereit, diesen Schritt zu gehen, dann erklären wir Ihnen in einem anderen Ratgeber, wie Sie Backups erstellen und das iPhone zurücksetzen.